Am 18. und 19. Februar 2025 fand das letzte Vernetzungssymposium der Förderlinie "Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen" (HIS) in der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) statt. Die Veranstaltung bot den Projekten der Förderlinie Gelegenheit, sich persönlich zu vernetzen, sich zu Ergebnissen auszutauschen und zur Diskussion aktueller Entwicklungen in der digitalen Gesundheitsforschung.

Tag 1:
Eröffnung und Einleitung
Die Veranstaltung wurde von Gabriele Kuhn-Zuber, Präsidentin der KHSB, feierlich eröffnet. Prof. Dr. Claudia Müller, Leiterin der Begleitforschung, führte in die Agenda ein und stellte die thematischen Schwerpunkte des Symposiums vor.
Pecha-Kucha-Vorstellungen und Ausstellung
Ein Highlight des ersten Tages war die Ausstellung der 13 Verbundprojekte, welche vorher jeweils durch Kurzvorträge im Pecha-Kucha-Format angekündigt wurden. Jedes Projekt hatte drei Minuten Zeit, um sich vorzustellen und einen Ausblick auf die Präsentationen in der anschließenden Ausstellung zu geben. Dort konnten die Teilnehmenden Prototypen testen, Feedback geben und sich intensiv mit den Projektteams austauschen. Beispielsweise konnte das Wearable des Projektes MITMed ausprobiert werden, das über Vibrationen emotionale Zustände von Patient*innen überträgt, oder das VR-gestützte Gedächtnistraining von EPSILON getestet werden.




Paneldiskussion: Regulatorik als Innovationstreiber?
Zum Abschluss des ersten Tages diskutierten Expert*innen in einer Panelrunde, wie regulatorische Rahmenbedingungen Innovationen in digitalen Gesundheitsanwendungen fördern können. Prof. Dr. Ceenu George (TU Berlin), Tim Fellerhoff (Fimo Health), Beatrice Lorenz (TÜV AI.Lab) und Sebastian Straub (VDI/VDE IT) tauschten sich unter der Moderation von Daniel Krupka (Gesellschaft für Informatik) über Herausforderungen und Chancen des AI Act und der Medizinprodukteverordnung aus. Dabei wurde betont, dass regulatorische Prozesse von Anfang an in Forschungs- und Entwicklungsprojekte integriert werden sollten, um Innovationen nicht zu behindern, sondern gezielt zu steuern.

Tag 2:
Keynote und Workshops
Der zweite Veranstaltungstag – eröffnet von Sibylle Quenett vom Bundesministerium für Bildung und Forschug – begann mit einer inspirierenden Keynote von Dr. Sebastian Hallensleben, die sich mit der existenziellen Krise des digitalen Raums und der Bedeutung von Vertrauen, Fairness und Resilienz befasste. Hallensleben argumentierte, dass es dringend neuer Mechanismen bedarf, um die Authentizität von Informationen und Akteur*innen im digitalen Raum sicherzustellen.
Im Anschluss präsentierte das Begleitforschungsprojekt CoCre-HIT seine Ergebnisse, darunter Medien und Plattformen der Wissenschaftskommunikation und digitalen Vernetzung, Ergebnisse aus Umfragen, Interviews und weiteren Formaten und ein umfassendes Kompendium zur Reflexion partizipativer Praxis. In den anschließenden vier OpenSpace-Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu folgenden spezifischen Themen auszutauschen:
- Nachhaltiges Wissensmanagement in Forschungskonsortien (Michael Schaller, Dr. Florian Fischer)
- Ethikanträge für partizipative F&E-Projekte (Cologne Cobots Lab, Uniklinik Köln)
- Storytelling für Forschungskommunikation (Beeke Bartelt, Berlin School of Public Engagement and Open Science)
- Einsatz von Biosensorik in der hybriden Versorgung (Dr. Agnes Musiol, Christian Eichhorn, Anne-Sophie Saffert)




Abschlussdiskussion: Partizipative Technikentwicklung
Nach einer Mittagspause mit Posterausstellung der Projekte folgte die abschließende Paneldiskussion zur Frage: "Wie kann partizipative Technikentwicklung gelingen?". Hier diskutierten Katharina Giordano (HiSSS), Paul Chojecki (EPSILON) und Dr. Florian Fischer (CoCre-HIT) unter der Moderation von Prof. Dr. Cordula Endter. Wichtige Erkenntnisse waren, dass frühe Nutzer*innenbeteiligung, transparente Kommunikation und iteratives Arbeiten essenziell für erfolgreiche Co-Creation-Prozesse sind.
Zum Abschluss bedankten sich die Veranstalter*innen bei allen Beteiligten für den regen Austausch und die inspirierenden Beiträge. Ein besonderer Dank ging an das Team von CoCre-HIT für die Organisation des Symposiums.
Fazit und Ausblick
Das Abschlusssymposium der HIS-Förderlinie zeigte eindrucksvoll, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Technologien zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen können. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten bieten wertvolle Impulse für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der hybriden Interaktionssysteme.
Mit dem Ende dieser Förderlinie beginnt ein neues Kapitel: Die Frage, wie die entwickelten Lösungen nachhaltig in die Praxis überführt werden können, bleibt eine zentrale Herausforderung für Forschung, Industrie und Politik.
Als Begleitforschungsprojekt CoCre-HIT möchten wir allen Mitarbeitenden und allen Teilnehmenden des Abschlusssymposiums für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre danken! Wir haben viel von Ihnen gelernt und wir hoffen, dass wir Ihnen etwas zurückgeben konnten. Das Symposium hat noch einmal eindrucksvoll das breite Spektrum der vielen spannenden Themen der Förderlinie aufgezeigt und die Wichtigkeit der partizipativen Entwicklungen von Technologien für das Gesundheitswesen untermalt.