Forschungswerkstatt
19. Juni 2023

7. Forschungswerkstatt „Die richtigen Worte finden – Qualitative Methoden in der partizipativen Gestaltung hybrider Gesundheitstechnologien und das Management der Daten“

#ELSI #Ethik #Forschungswerkstatt #Nutzereinbindung #Nutzerinneneinbindung #partizipation #Sozial #Technikentwicklung

In der bereits siebten Forschungswerkstatt der Förderlinie „Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen“ am 13.07.2023, befassten sich die Projekte mit dem Thema „Die richtigen Worte finden – Qualitative Methoden in der partizipativen Gestaltung hybrider Gesundheitstechnologien und das Management der Daten“ Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Diskussion qualitativer Erhebungsmethoden von der Konzeption bis hin zur Verwertung der Ergebnisse.

Zu Beginn wurden dazu von dem CoCre-HIT Konsortium hinsichtlich der Konzeption und Durchführung verschiedene methodische Zugänge dargestellt und Beispiele qualitativer Erhebungsmethoden erläutert. Der Fokus lag dabei insbesondere auf Interviewformaten, wie Experteninterviews und Leitfadeninterviews. Darüber hinaus wurden in jeder der drei vorgestellten Phasen (Konzeption und Durchführung, Auswertung, Verwertung) Hinweise zum Forschungsdatenmanagement gegeben. In der Planungs- und Datengenerierungsphase sind demzufolge die Aspekte Archivierung, Datenmanagementplan, Forschungsethische Erwägungen, Datenschutz und informierte Einwilligung von besonderer Bedeutung. Anschließend an den Input durch CoCre-HIT, stellte mit dem Projekt HiSSS auch eines der M1-Projekte ein Praxisbeispiel zur Konzeption & Durchführung einer Gruppendiskussion vor. Dabei handelte es sich um einen Workshop mit Therapeut*innen und die Untersuchung der Frage: „Inwiefern hilft die HiSSS-App dabei die logopädische Therapie durchzuführen?“ Zunächst wurde dafür im Workshop der Prototyp über den Bildschirm präsentiert und die Diskussion mit einer offenen Frage begonnen. Nach der Diskussion wurden ergänzende Fragen gestellt und diese anschließend priorisiert. In der Reflexion offenbarte sich, dass der Abstimmungsprozess zu Inhalten schwierig sein kann und die Rekrutierung aufwändiger und schwieriger war als erwartet. Auch wurden zum Teil zu früh Rückfragen gestellt und die Diskussion hätte zunächst einfach weiterlaufen sollen. Dennoch war ein Ablaufplan für Konzeption & Durchführung sehr hilfreich und die Workshops ermöglichten eine praxisnahe Rückmeldung sowie offene Diskussion unter den Teilnehmenden.

Nach einer anschließenden Diskussion zu Erfahrungsaustauschen in Breakout-Gruppen und einer Diskussion im Plenum, in denen auch die verschiedenen Perspektiven zwischen Wissenschaft und Technik bei der Datenerhebung dargestellt wurden, gab es einen nächsten Input des CoCre-HIT-Konsortiums zum Thema Auswertung. Hier wurde am Beispiel der mit den M1-Projekten durchgeführten Interviews die qualitative Inhaltsanalyse von Interviews erläutert und anhand der „qualitative content analysis“ nach Mayring untermauert. Dabei wurden die Code-Familien und Subcodes sowie die Inter-Coder-Reliabilität der Interviewauswertung kurz anhand der CoCre-HIT-Interviews erläutert. In dieser Phase sind für das Forschungsdatenmanagement folgende Aspekte von Bedeutung: Pseudonymisierung bzw. Anonymisierung der Daten, Speicherung und Sicherung der Daten, Datenaufbereitung und -analyse. 

Nach der anschließenden Diskussion im Plenum, erfolgte der dritte und letzte Input der Forschungswerkstatt. Unter der Leitfrage „Wie kann man Ergebnisse verwerten“, wurden drei Projekte vorgestellt, welche in Ergebnissen aus qualitativen Methoden resultierten:

  • „Spiel des digitalen Lebens“
  • „Bewertungsinstrument für Robotik in der Pflege“
  • „Zukunft der Pflege in der Region Bodensee-Oberschwaben“

Besonders das Teilen der Daten sowie die Aufbewahrung der Daten sind Aspekte, die im Forschungsdatenmanagement in der Verwertung wichtig werden und beachtet werden müssen.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei allen Teilnehmenden, aber auch darüber hinaus bei allen Projekten bedanken, durch deren Input es überhaupt erst möglich war, die Methodik der Forschungswerkstätten zu etablieren. Wir hoffen, dass Sie alle für Ihre Arbeit wertvolle Erkenntnisse, wie auch wir von Ihren Einblicken, Fragen und Diskussionen lernen.